32. đŸȘ MĂ€nnerfantasien in "Foundation" Teil 1 – Apokalypse ist mĂ€nnlich

MĂ€nnliche RaumĂŒberlegenheit & Schöpfungsfantasien

14.12.2023 46 min

Zusammenfassung & Show Notes

Woran erkennen wir, dass wir durch eine MÀnnerphantasie laufen? Nun, einfach daran, dass sie von MÀnnern erdacht, gebaut, besiedelt und zerstört wurde.

đŸŽ„ Dieser Podcast wirft wir einen feministischen Blick auf die Inszenierung von MĂ€nnlichkeit in Film & Serien.
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🚀 MĂ€nnliche RaumĂŒberlegenheit
Die Serie "Foundation" ist ein bombastisches Sci-Fi-Epos mit Lichtgeschwindikeit, Kryonik und Gen-Technik. Doch wirklich originelle Zukunftsnarrative bietet sie nicht. MĂ€nnliche Landschaften, mĂ€nnliches Klima, mĂ€nnliche Architektur – in fiktiven RĂ€umen zieht so schnell niemand mĂ€nnliche Überlegenheit in Zweifel.

đŸ’„Apokalypse ist mĂ€nnlich
Mit dem kritischen MĂ€nnlichkeitsforscher Christoph May vom Detox Masculinity Institute rede ich ĂŒber GefĂŒhlslandschaften mĂ€nnlicher Fantasie-Welten. Wo wir bei der Königsdisziplin mĂ€nnlicher RaumĂŒberlegenheit wĂ€ren: dem Schlachtfeld. Von Blade Runner bis Westworld, vom Terminator bis Dune – die Zukunft ist brutal, einsam, kapitalistisch. Warum fĂ€llt den Writers-Rooms nichts neues ein?

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Transkript

Woran erkennen wir mit Sicherheit, dass wir gerade durch eine MĂ€nnerfantasie laufen? Wir befinden uns ĂŒbrigens im Jahr 12.000. Die Menschen haben sich aber nicht weiterentwickelt. Es gibt noch immer Kriege, es gibt noch immer toxische MĂ€nnlichkeit. MĂ€nner denken ja eh dreimal am Tag ans Römische Reich. Denkst du auch eigentlich öfter mal ans Römische Reich? Warum mĂŒssten wir uns alle in der RealitĂ€t gerade mit KI auseinandersetzen? Wen interessiert? Music. Ihr Lieben, ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht heute fĂŒr euch. Die gute ist, wir verlassen heute mal diese Erde und verreisen in weit entfernte Galaxien, auf andere Planeten und in andere Zukunfte. Die schlechte Nachricht ist, dass sich leider auch dort das Patriarchat durchgesetzt hat. Und insofern herzlich willkommen zu Verbitter Talentlos, heute eine neue Ausgabe der MĂ€nnerfantasien. Christoph May, der kritische MĂ€nnlichkeitsforscher, ist natĂŒrlich wieder mit von der Partie. Hi Christoph. Hi Susi, hallo. Wir wollen anhand der Apple TV Plus Serie Foundation heute ĂŒber Sci-Fi sprechen, ĂŒber mĂ€nnliche Apokalypse-ErzĂ€hlungen, ĂŒber mĂ€nnliche Seelenlandschaften und wir haben eine richtig, richtig, richtig tolle Flinter-Serie als GegenerzĂ€hlung rausgesucht. Und damit wir jetzt mal reinkommen ins Thema, Christoph, kannst du mal starten. Irgendwie zu versuchen zu erklĂ€ren, worum es in dieser Serie Foundation geht? Okay, worum geht es da? Ich habe mir ein bisschen Hilfe geholt bei einem unserer HörerInnen, Der macht so einen tollen Discord-Channel, heißt Ellas Welt. Ella hat uns seine Rezension geschickt zur Foundation und das habe ich einfach kurz zusammengefasst. Der Mathematiker Harry Selden sagt den Untergang eines galaktischen Imperiums voraus. Das galaktische Imperium wird von den sogenannten drei genetischen Imperatoren gefĂŒhrt, die nach drei Tageszeiten benannt sind und die wollen das natĂŒrlich verhindern. Und die verbannen diesen Selden dann auf so einen fernen Planeten am Rande der Galaxie, wo er die sogenannte Foundation grĂŒndet und dann gibt es noch die beiden Protagonistinnen, Gail Dornick und einmal Selva Harden. Ja, Ella beschreibt das Menschenbild von Foundation als binĂ€r und heteronormativ. Wir sehen hier vor allem alte weiße MĂ€nner als AnfĂŒhrer, Herrscher. Wir sehen PĂ€pste. Er spricht so ein bisschen von, ja, und das, finde ich, trifft es eigentlich ganz gut von so mittelalterlichen imperialistischen Absolutismus. Wir empfinden uns ĂŒbrigens im Jahr 12.000. Die Menschen haben sich aber nicht weiterentwickelt. Es gibt noch immer Kriege, es gibt noch immer toxische MĂ€nnlichkeit. Und das finde ich ganz bezeichnend, dass man auch in den 10.000 Jahren mit dem Mist noch zu tun hat. Es ist im Grunde eine Dystopie. Sie ist relativ unertrĂ€glich, weil sie eben mega mĂ€nnlich ist. Ella sagt sogar, dass die Serie im Grunde sogar der Inbegriff fĂŒr mĂ€nnliche Science Fiction ist. Also ein abschließendes Urteil lautet wie folgt. Und Foundation ist großteils nichts anderes als pathetisches Mathematik, Monarchie und Religionsgelaber sowie KĂ€mpfe in Körperpanzern. Und das finde ich jetzt ganz gut gesagt, Game of Thrones in Space. Danke, Ella. Also auf jeden Fall danke an unsere Followerin. Ich fand es jetzt schon sehr wertend, Christoph, muss ich sagen, weil du hast mir die Serie ja auch empfohlen und du hast ja auch durchgebincht. Jetzt sag mal bitte, wie fandest du es denn? Okay, das ist schon nicht uninteressant, wie diese Brother Day und Brother Dawn und Brother Dusk. Also der Morgen, der Tag und der Abend oder die DĂ€mmerung, genau. Die DĂ€mmerung, ja. Die genetische Dynastie. Dass die nicht geboren werden, sondern im Grunde kopiert und gezĂŒchtet. Es gibt nur ein Videogeburt und die wachsen heran. Aber keine GebĂ€rmutter. Es gibt hier keine GebĂ€rmutter, das ist wichtig. Ja, da wird im Film auch selber die Frage gestellt, wenn wir hier nur kopiert und gezĂŒchtet werden. Also die stellen sich schon selber auf diese existenziellen Fragen, Sinnfragen. Sind wir dann ĂŒberhaupt menschlich? Vor allem sind sie mĂ€nnlich und das wird aber nicht thematisiert. Und sie umgehen, wie du es auch gerade gesagt hast, die Geburt. Sie umgehen die Evolution. Das wird alles ausgestellt. Sie umgehen Mutterschaft. Sie umgehen den weiblichen Körper, sie umgehen die Frau. Also das Weibliche hier, klar als das Unberechenbare, das Schwache, aber auch als das GefĂ€hrliche. Und diese patrilineare Erblinie findet jetzt ganz ohne Frauen statt und ohne genetische ZufĂ€lle. So könnte man das sagen. Dieser Ausgangspunkt von dieser genetischen Erbfolge und du hast dann immer drei Typen. Das war auch ganz interessant, immer dieses Dreigestirn. Also ein ganz junger Mensch, dann das Erwachsenenalter und der Greis. Du hast eigentlich einen Generationskonflikt, weil der Greis hat die meiste Lebenserfahrung, der junge Mensch ist vielleicht noch so am unverdorbensten, hat irgendwie eine Form von Intuition und der Erwachsene im mittleren Alter, der muss sich auch irgendwie behaupten zwischen diesen beiden Polen und sie reden immer von sich als BrĂŒder und gleichzeitig aber auch, dass sie eins sind. Sie haben so strange Rituale, zum Beispiel wenn sie essen, dann mĂŒssen sie immer gleichzeitig die Gabel zum Mund fĂŒhren, gleichzeitig zum Glas greifen, also demonstrieren, dass sie eine Person sind. Es war dann leider, finde ich, ein bisschen zu wenig verhandelt, wie strange diese Konstellation ist, dass sie eigentlich keinen Vater und keine Mutter haben, dass sie keine Vergangenheit und keine Zukunft haben und gleichzeitig ihre Vergangenheit und ihre Zukunft immer vor Augen haben. Diese WidersprĂŒche. Ich finde, das hĂ€tte eine ganze Serie fĂŒllen können. Also das wĂ€re die Serie, die ich mir gerne angeguckt hĂ€tte, wie diese genetische Dynastie aus sich heraus tatsĂ€chlich zerfĂ€llt. Es gibt dann so einen Handlungsstrang, wo der junge Bruder Dawn quasi verfĂŒhrt wird von einer Palastangestellten und dann ausbricht und du denkst, okay, jetzt dreht sich die Handlung in eine andere Richtung, weil er merkt, okay, er ist farbenblind, er hat irgendeinen genetischen Fehler, oh mein Gott, die genetische Erblinie ist nicht mehr rein und dann denkst du dir, okay, was passiert jetzt, er rebelliert gegen sich selbst eigentlich fast und so weiter so, das wird dann alles wieder eingefangen, dieser ganze Handlungsstrang, der da entwickelt wurde wird dann komplett wieder eingerollt und das war so ein Ding in dieser MĂ€nnlichkeitserzĂ€hlung dass ich dachte, hier wĂ€re eigentlich ein großes Potenzial ĂŒber Lebensalter zu sprechen, ĂŒber Generationenkonflikt zu sprechen, ĂŒber Vaterschaft zu sprechen. Aber das wurde alles nicht gemacht, sondern es war einfach nur eine autonome GebĂ€rfantasie. Ich habe da so ein Zitat von Brother Day, da sagt er an einer Stelle, Wir sind ein glĂ€sernes BehĂ€ltnis, modelliert von zarter Hand. Wenn im Innern die KrĂ€fte ins Strudeln geraten und wir geben uns nicht Uniform, könnten wir bersten. Da war mein Gedanke, dass hier, wenn wir noch bei der Inszenierung von MĂ€nnlichkeit bleiben, dass es um fragile MĂ€nnlichkeit geht. Und zwar die fragilste Form von MĂ€nnlichkeit, die wir uns vorstellen können. So eine Art PetrischalenmĂ€nnlichkeit. Und der Körperpanzer, das fand ich schon sehr auffĂ€llig, dieser drei Typen, der ist wirklich sehr dĂŒnn, sehr brĂŒchig. Trotz der stĂ€rleinen Uniform, die sie manchmal tragen, trotz dieser imposanten GewĂ€nde auch. Und das Ă€ußert sich auch dadurch, dass sie nĂ€mlich keinen Kontakt zum Volk haben. Und von dem Volk weiß man im Grunde nichts, außer, dass die nicht wie Sklaven gehalten werden, aber wahrscheinlich in so einer Blade Runner Dystopie war das. Und parallel dazu haben sie aber diese Ersatzkörper und falls mal einer beschĂ€digt wird und getötet werden sollte. Zum einen finde ich ja, dass autonome GebĂ€rfantasien per se eigentlich schon von fragiler MĂ€nnlichkeit bestimmt sind. Ich wĂŒrde euch da gerne auch nochmal auf die Folge 21 hinweisen, der mĂ€nnliche Makel. Da habe ich einen Text ĂŒber GebĂ€rnarrative in der Literatur geschrieben und festgestellt, dass die GebĂ€rmutter ganz oft ausgespart wird und der GebĂ€rvorgang. Und es unglaublich viele ErzĂ€hlungen gibt in der mĂ€nnlichen Literatur, wo GebĂ€ren unter mĂ€nnlichen Vorzeichen stattfindet und unabhĂ€ngig von Frauen ist. Und das ja im Prinzip der große, wie ich es ja auch genannt habe, der große mĂ€nnliche Makel ist, dass eine paternale Erblinie ja ĂŒberhaupt keinen Sinn macht. Nochmal zum VerstĂ€ndnis, wenn wir eine maternale Erblinie haben, dann weiß die Mutter immer, wer ihre Tochter ist. Das weiß sie, weil sie aus ihrem Körper herausgekommen ist. Wenn wir eine paternale Erblinie haben, dann kann der Vater im Prinzip nie sicher sein, ob dieses Kind sein Sohn ist oder nicht. Und insofern macht eine paternale Erblinie wirklich ĂŒberhaupt keinen Sinn und braucht dann ganz viele Regularien und die UnterdrĂŒckung der Frau. Das heißt, diese ganze autonome GebĂ€rfantasie ist eigentlich der Kern von reproduktiver Ungleichheit, der Kern von Gewalt gegen Frauen, der Kern von mĂ€nnlicher FragilitĂ€t. Ist jetzt ein sehr großer Bogen, aber... Das ist auch das eine der Haupttrupe, was man fast sagen könnte, ĂŒberall da, wo MĂ€nner Maschinen bauen und riesige Imperien, da sind sie in Wahrheit damit beschĂ€ftigt. Andere zu unterdrĂŒcken. Und das Problem ist ja, was du ja auch beschrieben hast, das Dilemma entsteht ja dann da, dass wir zwar ein Patriarchat haben, aber was ist das dann fĂŒr eine Herrschaft? Wie du schon sagst, diese Herrscher sind isoliert, die haben keine sozialen Beziehungen. Die einzigen sozialen Beziehungen, die sie haben, sind sozusagen untereinander, die aber stark, wie soll man sagen, sanktioniert sind. Also sie legen großen Wert darauf, dass sie zum Beispiel keine vĂ€terliche Beziehung haben und sie haben keine Liebesbeziehung. An einer Stelle sagt der Brother Don, mein Daseinszweck ist eine perfekte Kopie zu sein und wenn ich das nicht sein kann, dann... Man denkt sich so, was ist daran interessant? Genau, bring dich um. Es ist wirklich tatsĂ€chlich die Frage, warum diese Herrscher an dieser Herrschaft festhalten, weil es fĂŒr sie selber ein GefĂ€ngnis ist und eigentlich ein unglaublich schlimmes Schicksal. WĂŒrdest du sagen, es geht dabei um Sicherheit, dass Sicherheit und Aufrechterhaltung des Imperiums und so weiter und der eigenen Macht, dass das ĂŒber der Sinnsuche, ĂŒber der Seele gibt? Ja, so wird es ja erzĂ€hlt. Also hier geht es ja die ganze Zeit um VermĂ€chtnis und dieses Imperium muss aufrechterhalten und wir haben eine Aufgabe. Und gleichzeitig wird aber jegliche IndividualitĂ€t abgesprochen. Und fĂŒr mich ist das ein Widerspruch. Also ein VermĂ€chtnis zu wollen und gleichzeitig eigentlich austauschbar zu sein, ist halt ein bisschen schwierig. Und dieser Widerspruch wird hier nicht adressiert. Und die einzige Beziehung, die sie haben, ist halt zu dieser Roboterfrau Demazelle, die eben alles ist. Die wird so als Mutterfigur etabliert. Und dann spĂ€ter erfahren wir, dass sie mit ihr auch schlafen. Irgendwie so sehr ödipal. Und die haben ja Sex mit diesen Konkubinen, das ist ja so das System dahinter. In dem Augenblick, wo die aus dem Bett steigen und das Zimmer verlassen, wird deren Erinnerung automatisch gelöscht an diesen sexuellen Akt scheinbar. Genau, das ist wieder so ein Thema mit diesem GedĂ€chtnis, also irgendwie darf es da keine Erinnerungen geben und das GedĂ€chtnis wird manipuliert. So und jetzt wollte ich aber nochmal zu deiner These, fragile MĂ€nnlichkeit und fragile Körperpanzer sagen, dass ich das einerseits ĂŒberraschend finde, dass du das so gelesen hast, Weil man muss jetzt wirklich auch mal kurz sagen, mal kurz schwelgen, Lee Pace als Brudertag. Oh mein Gott, ja. Oh mein Gott. Also sorry fĂŒr alle, die Serie nicht gesehen haben, aber er ist, ich weiß auch nicht, er sieht aus wie so ein Adonis. Uns beide hat es komplett umgehauen, oder? Wer ist dieser Mann? Und das Krasse ist, der sieht eben nicht aus wie so ein Chris Hemsworth, irgendwie so rau und so. Der hat was ganz Feines, aber auch nicht so wie Timmy Stichalamet, so was Kindliches, sondern wirklich was, ich finde, was Extremes. Extrem mĂ€nnliches, dann ist es ja auch so, dass diese Imperialen da keine körperliche Gewalt anwenden, sondern die brauchen ja nur auf den Knopf drĂŒcken. Also die wenden natĂŒrlich ganz viel Gewalt an, aber die schlagen jetzt nicht mehr der Axt. Ja, und dadurch wirkt der eigentlich sehr angenehm, sehr kultiviert. Der hat so eine angenehme Stimme, dann hat der so einen ganz eleganten Wangenknochen, schwĂ€rm, schwĂ€rm, schwĂ€rm. Der hat auch richtig krasse Bauchmuskeln, wollen wir hier auch nicht verschweigen. Und was ich jetzt schon faszinierend finde, ist, du hast ja diesen Typen mit diesem. Astralkörper, der hat aber gleichzeitig noch so einen Ring mit so einer Schutz-Aura, also niemand kann ihn halt berĂŒhren, was ja eigentlich auch total traurig ist, also das betrifft auch zĂ€rtliche BerĂŒhrung. So ein Art digitaler Panzer, so und dann haben die als königliche GewĂ€nder blaue Roben, also Kleider, das sieht unglaublich elegant aus und dann haben sie ĂŒber dieser Robe so Metallplatten Also Accessoires und das ist auch tatsĂ€chlich Ă€hnlich wie bei Game of Thrones. Diese Metallaccessoires werden immer mehr von der ersten Folge bis zur letzten Folge. Das kann man auch bei Demazell sehen. Ja, es wird immer dunkler, immer mit zunehmender Krise, mit zunehmendem Konflikt wird dem dann immer mehr Panzer hinzugefĂŒgt. Und ich finde, dass die einerseits ja durch Protektoren dann eben sehr dieses fragile menschliche Fleisch eben beschĂŒtzen, aber andererseits an sich ja einen enormen athletischen Körper haben. Und das jetzt nochmal abgeglichen, wenn wir jetzt davon ausgehen, die leben den ganzen Tag in diesem Palast, erleben nichts, haben jetzt keinen Sportkeller, wo die sich jetzt auf dem Fahrrad setzen. Warum haben die jetzt so einen krassen Körper? Das wird ja nicht erzĂ€hlt. FĂŒr mich wĂ€re es eigentlich schlĂŒssiger gewesen, das wĂ€ren total verkrĂŒppelte, weißt du, so Mr. Burns mĂ€ĂŸig, blasse, auch ĂŒber diese genetische Reproduktion immer mehr verstĂŒmmelte Richard der Dritte Figuren, so, weißt du. Wir bekommen hier unglaublich gesunde, wunderschöne MĂ€nnlichkeit wirklich auch. Und das ist natĂŒrlich auch immer ein Trick, weil wir so gepolt sind. Es gibt ja diesen LĂŒckesim, dass wir schöne Menschen auch fĂŒr gut halten und hĂ€ssliche Menschen irgendwie schneller mit Böse oder so assoziieren. Also ich habe den nicht gehasst beim Gucken, muss ich sagen. Ich habe schon da auch mit dieser Dynastie da mitgefiebert. Man erfĂ€hrt halt leider nur so wenig und es gibt auch so wenig HandlungsspielrĂ€ume. Zur Inszenierung von MĂ€nnlichkeit sind noch zwei Sachen so aufgefallen. An einer Stelle sagt einer von den dreien, es ist eine seltsame Last, keine Last tragen zu dĂŒrfen. Also wir gucken im Grunde diesen mĂ€chtigen MĂ€nnern dabei zu, diesen genetisch perfekten MĂ€nnern dabei zu, wie alles von ihnen ferngehalten wird. Wie die niemals Sorgen haben, niemals Probleme haben. Und diese eine Priesterin auf diesem Planeten, wo der Day dann diese... Ja, Pilgerwanderung habe ich so innerlich genannt. Bevor sie hingerichtet wird, geht sie eben in Konfrontation mit dem Day und bringt es dann im Grunde auf den Punkt, wie die MĂ€nnlichkeit vom Volk auch wahrgenommen wird. Und sagt es ihm direkt in die Augen, ihr seid keine BrĂŒder, ihr seid nur der Nachhall des Egos eines toten Mannes, von Natur aus blind fĂŒr alles, was euch fehlt. Und dann sagt sie, das finde ich ganz spannend, weil da kommt zu meinen Körperpanzer-Thesen oder Teweleits Körperpanzer-Thesen, spreche ich immer von Kreatur. Und sie sagt, die seelenlose Kreatur kann sich nicht selbst erkennen. Das fand ich spannend. Also neben dem Körperpanzer kommt hier die Kreatur ans Spiel. Das kreatĂŒrliche Innere von MĂ€nnern hinter diesem Körperpanzer kommt hier zur Sprache, hier wird emotionale Sprachlosigkeit verhandelt, Empathielosigkeit und eben, sie bringt es auf den Punkt, dass diese MĂ€nner sich eine kĂŒnstliche, hochkĂŒnstliche Umgebung geschaffen haben, in der sie allen Fragen nach Sinn und Selbstreflexion und Erkenntnis und eigener Geschichte bilden und vor allem Sorgen haben, WĂŒnsche haben und so weiter. Das ist. In der sie das alles ausgeblendet haben, in der sie es alles losgeworden sind. Und dem entgegen kommt jetzt Selden und Gale und Selva mit ihrer Psychohistorie im Grunde, das komplette Gegenprogramm. So habe ich das so ein bisschen gelesen. Wir haben hier, und damit hast du mir die Serie auch gepitcht, zwei Protagonistinnen, ĂŒber die wir bis jetzt noch gar nicht gesprochen haben, weil ich irgendwie auch das GefĂŒhl habe, ich weiß noch nicht so richtig, wo diese Serie hingeht. Das ist wie so eine Chase Hunt irgendwie. Was haben die da eigentlich zu tun? NĂ€mlich Gale und Selva. Du warst halt ein totaler Fan von denen. Und ich habe immer die ganze Zeit so gedacht, wie finde ich denn die eigentlich, was macht denn das mit mir, dass ich jetzt sozusagen weibliche Heldinnen sehe, wirklich Heldinnen, die haben halt auch Superpower. Selva ist eine SuperkĂ€mpferin, die können Raumschiffe fliegen, sie haben auch besondere FĂ€higkeiten. Gail kann, glaube ich, in die Zukunft schauen und Selvor kann in die Vergangenheit schauen. Gail ist wie so eine Reinkarnation von Harry, die nicht nur die Zukunft mathematisch berechnen kann, sondern sie sagt das auch an einer Stelle, sie fĂŒhlt die Zukunft. Und sie besetzt einmal auch so ein wissenschaftliches Gebiet, was man natĂŒrlich auch selten sieht bei weiblichen Figuren, dass wir sagen, Gail ist die beste Mathematikerin im Universum, vielleicht sogar besser als Harry Selden. Das fand ich schon mal sehr cool. Wir brauchen natĂŒrlich total viele weibliche Figuren, die Informatikerin sind, die Raumschiffe fliegen können und reparieren können und die gut in Mathe sind und so weiter. Ich glaube, ich muss mal eine Folge ĂŒber Mathe machen, irgendwie ĂŒber Weiblichkeit und Mathe. Und die Figuren sind doch umgedeutet. Ich wollte gerade sagen, bei Asimov war das doch anders, oder? Du nimmst mir jetzt vorweg. Das Problem daran ist, dass ich finde, man merkt, dass sie hier einen Gender-Flip vorgenommen haben. Also das heißt, in der Vorlage von Asimov waren diese Figuren mĂ€nnlich besetzt. Da haben wir eigentlich nur MĂ€nner. Da war auch Demersel ĂŒbrigens, der Android, auch mĂ€nnlich besetzt. Also wir haben da gar keine Frauen. So viel zum Thema 50er Jahre Sci-Fi-Literatur. Da hat sich Apple dagegen entschieden und hat, da gibt es auch einen Podcast sogar zu der Serie, der Regisseur dann gesagt oder der Showrunner, das war ihm ganz wichtig, dass sie das modernisieren und hier diesen Gender-Flip vornehmen. Und einerseits finde ich das eine total wichtige, super gute Entscheidung, weil man eben sieht, natĂŒrlich kann man sowas auch mit Frauen erzĂ€hlen. Da gibt es jetzt keine Grenzen. Mein Problem ist aber, dass du natĂŒrlich immer noch dieses mĂ€nnliche Narrativ darunter hast. Ich habe auch mal durchgezĂ€hlt. Es sind tatsĂ€chlich in AnfĂŒhrungsstrichen nur 13 weibliche gelesene Personen und im Gegenzug dazu 24 mĂ€nnliche gelesene. Und wie du auch sagst, in den Machtpositionen. Darum geht es ja auch. Es geht um das Partialische Art. Ja und eben auch genau um das, was dann verhandelt wird. Also dann wird so eine komplizierte Struktur aufgemacht mit Gail trifft ihre Tochter im Erwachsenenalter und Mutter und Tochter sind dann gleich alt und dann wird da aber. Also das ist eigentlich total egal fĂŒr die Story, spielt das jetzt ĂŒberhaupt keine Rolle, ob die sich gerade frisch kennengelernt haben, ob die blutsverwandt sind, ob die befreundet sind, ob die befeindet sind. Das ist eigentlich unerheblich. Also soziale Beziehungen sind in dieser Serie ohnehin komplett unerheblich. Aber was ist denn Funktion von den beiden? Was wĂŒrdest du sagen? Jetzt kommen wir zum Problem der Serie. Ich weiß nicht, was die Serie von mir will. Es ist ja auch schon bezeichnend, dass wir jetzt hier die ganze Zeit ĂŒber die Kaiser gesprochen haben, ĂŒber diese genetische Dynastie und gar nicht ĂŒber das, was die Serie den Titel gibt, die Foundation. Also was ist die Foundation? Mich hat die Serie gekriegt, weil Harry Selden am Anfang eben sagt, das ganze Universum rast auf eine Katastrophe zu, ein großer galaktischer Krieg zerstört alles und wir mĂŒssen jetzt eine Art EnzyklopĂ€die erschaffen fĂŒr die Menschen, die dann bleiben. Dass sie aus dieser Asche von dieser Krise wieder die Zivilisation aufbauen können. Und das Rad nicht nochmal neu erfinden mĂŒssen. Also er geht tatsĂ€chlich von einer Art apokalyptischen Szenario aus. Zum einen habe ich am Anfang gedacht, das ist so eine Metapher auf diese Klimakrise, die uns bevorsteht. Die könnte man ja auch durchaus apokalyptisch deuten und sagen, was brauchen wir denn eigentlich zum Überleben? Und wie können wir jetzt mit dem Wissen unser Leben Ă€ndern und jetzt eingreifen mit der Hilfe der Wissenschaft, dass wir den nachfolgenden Generationen diese schlimme Krise eben irgendwie erleichtern. Und das wird ja als revolutionĂ€r und als störend und als opportunistisch wahrgenommen, weil das irgendwie kann man nicht aus dem Kapitalismus, aus dem Wachstum und aus diesem komischen materialistischen Wohlstandsgedanken ausbrechen. Und da habe ich erst gedacht, das ist wie so eine Metapher. Und das wird dann aber alles relativ schnell fallen gelassen. Dann habe ich gedacht, okay, was ist denn das fĂŒr eine EnzyklopĂ€die? Wie machen sind das? Dann gibt es so zwei Szenen, die mich total gekriegt haben. Einmal, wo sie ĂŒber das Dezimalsystem gesprochen haben. Dann gibt es so eine Diskussion, welche Uhr ist besser, Sonnenuhr oder Wasseruhr. Und das war es dann. Ja, das ist hier ĂŒberhaupt der Haltenswert. Genau, dann kommt ein Zeitsprung. Die grĂŒnden diese Foundation auf Terminus, auf so einem Winterplanet. Und dann siehst du MilitĂ€r, Waffen, Leute, die arbeiten, Leute, die nachdenken, also eine Klassengesellschaft, MĂ€nner, die fĂŒhren MĂ€nner in Uniformen, Frauen, die sich um Kinder kĂŒmmern. Ach so, die Foundation ist einfach nur ein neues Patriarchat, was das Alte dann ersetzt. Und deswegen ist mir gar nicht klar so richtig, wofĂŒr diese ganzen Figuren jetzt die ganze Zeit so doll kĂ€mpfen, worauf das hinauslĂ€uft. Das Problem ist, dass man auch bemerkt, dass die Figur der Demersel, also dieses Androiden, immer, immer wichtiger wird, immer, immer prĂ€senter wird, immer, immer machtvoller. Und ich gehe davon aus, dass sich das so herausstellen wird, dass Demersel eben die Weltenlenkerin ist, dass sie dieses Imperium verteidigt und am Ende als einzige ĂŒbrig bleibt. Und insofern stelle ich mir tatsĂ€chlich wirklich die Frage, was Gale und Selva, Harry und so, das sind fĂŒr mich jetzt alles nur SpielbĂ€lle in dieser galaktischen Chase-Hunt, was eigentlich in so nichts fĂŒhrt, erzĂ€hlerisch. Also ich denke, dass das eine langweilige Geschichte von einer galaktischen Schlacht ist. Es lĂ€sst sich vielleicht auch dadurch erklĂ€ren, dass die die Idee hatten und die Stoffentwicklung gemacht haben, dass der Friedman, der kommt von Krieg der Welten, der hat Avatar mitgedreht, der hat bei Terminator mitgemacht und der Goyer hat bei Dark Knight, das ist Batman, The Dark Knight Reihe, genau. Man of Steel, also Superman, Blade und mit StĂ€hler nach Faust, also Jean-Claude Van Damme. Das sind die Filmfantasien, in denen wir... Das ist krass, ne? Wenn du dir dann anguckst, der Showrunner ist David S. Goyer, also der Drehbuchautor von The Dark Knight. Der ist 58 Jahre alt und hat ein Action-Ding nach dem anderen gemacht und die Romane sind aus den 50er Jahren. Übrigens habe ich gelesen, dass diese Asimovsche Romanreihe. Dass die Idee dafĂŒr Asimov abgeleitet hat vom Zerfall des Römischen Reiches. Also er wollte sozusagen eine Art kĂŒnstlerische Rekonstruktion, wie konnte so ein großes Imperium verfallen. Und ich finde es so geil, weil es halt gerade diesen Social-Media-Trend von diesem MĂ€nnerdenken ans Römische Reich-Ding gibt. Hast du das schon mitgekriegt? Ich finde das so geil, als ich das gelesen habe. Ach so, Asimov hat einfach das Römische Reich in eine Sci-Fi-Geschichte verpackt und ich dachte, ja klar, makes sense, weil MĂ€nner denken ja eh dreimal am Tag ans Römische Reich. Denkst du auch eigentlich öfter mal ans Römische Reich? Nee, keine Sekunde. Ich habe allerdings alte Geschichten studiert damals und da war ich gezwungen, dauernd ans Römische Reich zu denken. Ich finde ja diesen Hype so absolut zum Schießen. Also nochmal kurz zur ErklĂ€rung. Es gibt so ein, ist das nie so, dass Frauen ihre MĂ€nner fragen, hast du heute schon ans Römische Reich gedacht oder wie oft hast du ans Römische Reich gedacht? Und die sagen so, ja, jeden Tag oder so. Und das jetzt so eine Art von empirischer, psychohistorischer Lust gibt, rauszufinden, ob das so ein Ding ist bei MĂ€nnern, dass sie die ganze Zeit ans Römische Reich denken. Was jetzt einerseits total absurd ist, so wieso sollte das so sein und andererseits wird das dann so begrĂŒndet schon von Fötonistinnen mit, ja, weil das so martialisch war und GladiatorenkĂ€mpfe und das finden MĂ€nner halt mĂ€nnlich und so. Und ich denke mir, eigentlich ist es eben auch nur ein Stellvertreter fĂŒr alle möglichen patriarchalen Truppe, weil wir ja auch so wenig anderes zur VerfĂŒgung haben. Warum interessiert sich Asimov denn fĂŒr den Zerfall des römischen Reiches? Warum interessiert er sich nicht dafĂŒr? Keine Ahnung. Wie man Staub bekĂ€mpfen kann oder so. Weil das ist kanonisch, das wird ĂŒber GeschichtserzĂ€hlungen, da sind wir wieder beim kulturellen GedĂ€chtnis und wie wir Geschichte erinnern, wie wir Geschichten erzĂ€hlen, was wir erzĂ€hlen, die immer gleichen KĂ€mpfe, Kriege, Schlachten. Und wenn du wirklich mal drĂŒber nachdenkst, ist auch hier die RealitĂ€t viel imposanter, weil wenn die genetische Dynasty bisher nur tausend Jahre geschafft hat, dann mĂŒssen wir sagen, wir leben seit 6000 bis 16.000 Jahren schon in einem viel grĂ¶ĂŸeren Patriarchat und was er sich da vorstellt, ist gar nicht so extrem. Das Lustige ist ja natĂŒrlich, dass Asimov ja selber sich innerhalb von einem Patriarchat befindet und schreibt. Ohne das zu markieren. Ohne das zu markieren natĂŒrlich. Und deswegen sehen wir, und jetzt muss ich das einfach mal vorlesen, was du geschrieben hast, weil ich das so gut finde. Ihr mĂŒsst auf jeden Fall mal die Detox Masculinity Seite von Christoph besuchen, weil ich liebe seine Texte, wo du ĂŒber mĂ€nnliche Seelenlandschaften und ĂŒber RaumĂŒberlegenheit schreibst. Das geht los mit, woran erkennen wir mit Sicherheit, dass wir gerade durch eine MĂ€nnerfantasie laufen? Wir sehen Welten, die von MĂ€nnern erdacht sind, gebaut, besiedelt und zerstört werden und darauf gleich wieder neu erdacht, gebaut, besiedelt und zerstört und immer so weiter. Also diese Todesstern-Theorie möchte ich es mal nennen. Und darin liegt natĂŒrlich eine total irrwitzige Sinnlosigkeit, auch so eine Geschichte eigentlich immer wieder zu erzĂ€hlen. Das ist die Wiederholung des Immergleichen. Das ist wie Tom Cruise, der in Edge of Tomorrow immer wieder stirbt, wieder aufersteht, dann sich irgendwie ein bisschen vorankĂ€mpft, es passiert nicht wirklich was Neues und dann stirbt er wieder. Dann geht es von vorn los. Es ist MĂ€nnerfantasielosigkeit. Ich habe mich auch mal wieder ins Rabbit Hole begeben. Ich habe mir Terminator angeguckt. Ich habe den Film noch nie gesehen, muss mich outen. Und dachte, das wĂ€re jetzt mal irgendwie so ein ganz guter Archetyp fĂŒr ein Sci-Fi-Ding. Und mal gucken, was das jetzt mit I'll Be Back auf sich hat. Und dann war ich echt ernĂŒchtert, weil das halt einfach auch nur so eine Chase-Hunt ist von einem hypermaskulinen Roboter, der halt eine Frau jagt. Dann gibt es noch so einen anderen Typen aus der Zukunft, der halt versucht, sie zu retten, dabei eigentlich total ĂŒbergriffig ist. Und dann gibt es irgendwie noch so eine Zeitreise-Geschichte. Und die wollen natĂŒrlich die Welt retten, das ist klar, darunter nicht. Aber was in dem Film passiert und was da erzĂ€hlt wird, ist eigentlich... Also es ist total langweilig, außer man interessiert sich jetzt fĂŒr Autoverfolgungsjagden, weil es wird nichts ĂŒber die Charaktere erzĂ€hlt. Es gibt keine wirklichen Beziehungen und die Geschichte bleibt auf einer Ebene. Also es gibt keine Charakterentwicklung. Ja, ich weiß, es gibt dann noch einen zweiten Teil, der ist viel toller und so weiter. Aber der Punkt ist, dass wir eigentlich immer wieder diese Verhandlungen von Patriarchat sehen, also Patriarchat aufrechterhalten und das eine Patriarchat mit dem anderen zu ersetzen. Also es geht ja nicht darum, jetzt irgendwie Gesellschaft, auch in dieser Foundation geht es nicht darum, Gesellschaft neu zu denken zum Beispiel. Es geht auch nicht wirklich darum, Charaktere zu zeichnen. Also man könnte jetzt im Grunde die These aufstellen. Wir können MĂ€nnern ĂŒberall gerade dabei zugucken, wie sie noch grĂ¶ĂŸere Universen schaffen von Star Wars. Da werden jetzt fĂŒnf Staffeln ausgekoppelt, bekommt jeder mĂ€nnliche Protagonist noch mal eine eigene Serie und so weiter. Game of Thrones, Herr der Ringe, das sind so diese alten und neuen großen Epen, die werden jetzt nochmal ausdifferenzierter, aber was passiert wirklich? Die Fantasielosigkeit darin zeichnet sich dadurch aus, dass die Gemetzel, die Kampfszenen ausdifferenzierter werden, dass es immer neue Maschinen, immer neue. Raumeroberungstechnologien gibt, ZeitsprĂŒnge und so weiter und je mehr MĂ€nner sich Raum und Zeit nehmen und damit rumspielen in ihren DrehbĂŒchern, umso grĂ¶ĂŸer erscheint mir dieser Fluch zu sein und dieser, innere, stumme Schrei danach, dass sie nicht wissen, was sie denn sonst noch erzĂ€hlen könnten und einfach nicht auf die simple Idee kommen, dass sie emotional verkĂŒmmertes Inriss im Grunde dafĂŒr sorgt, dass sie nicht in der Herzen komplexe emotionale Geschichten hervorzubringen, die an den Menschen, an der RealitĂ€t, an der Charakterbildung, an der Persönlichkeit, die auch an den Konflikten, an Spaltungstendenzen, an Generationskonflikten ausgerichtet werden. Und der wird immer lauter und immer beim Bastische. Ich finde das gerade schon total spannend, weil ich auch in deinem Artikel gelesen habe, den Begriff, tut mir leid, ich muss ein bisschen lachen, weil ich den auch so brillant finde, von mĂ€nnlichen Psychogeografien. Also du hast jetzt Landschaft und Und sozusagen Seelenhaftigkeit zusammengebracht mit auch dieser visuellen Übersetzung, die wir halt dann in Sci-Fi und so weiter sehen. Also mĂ€nnliche Landschaften, mĂ€nnliche Vegetation, mĂ€nnliches Klima. Wir sehen natĂŒrlich mĂ€nnliche Architektur, die wir als monumental, als menschenfeindlich, auch als fallisch tatsĂ€chlich auch sehen. Und wir sehen natĂŒrlich auch Massenvernichtungswaffen, das Schlachtfeld und wir haben gleichzeitig dann Protagonistinnen, die unter einer großen Einsamkeit leiden, was dann oft auch mit kalten Klima, karger Vegetation dann ĂŒbersetzt wird. Also tatsĂ€chlich können wir das bei Foundation eins zu eins sehen, dass wir hier einen Winterplanet haben, Terminus, wo irgendwie nichts wĂ€chst, da ist nichts GrĂŒnes. Das wirkt alles sehr, sehr feindlich. Und dann haben wir so einen WĂŒstenplanet, wo er da auf Pilgerwanderungen geht. Auch der ist eigentlich sehr, sehr karg und einsam. In dieser Folge wird ja auch diese Seelenlosigkeit von ihm verhandelt, finde ich auch sehr passend und diese Einsamkeit. Ansonsten ist Trentor, der Kaiserplanet, komplett bebaut. Unterirdisch, ĂŒberirdisch, also wie so ein weltumspannendes L.A., so ein bisschen, so eine Mischung aus Gotham City und der Stadt von Blade Runner. Ja, genau. Es gibt auch so wenig Tageslicht dort. Das ist auch sehr interessant. Es ist alles sehr dunkel. Was ich halt auch so krass finde an dieser Serie ist, dass die unglaublich komplexe Dramaturgien hat mit diesen ZeitsprĂŒngen und großen DistanzĂŒberbrĂŒckungen. Also wir sehen ein großes, großes Bombast, einen großen, großen Aufwand und immer wieder Zerstörung erzĂ€hlt wird. Und du sagst jetzt, das ist sozusagen ... Ein Ablenkungsmanöver oder eine Art von Effekthascherei, um von dieser inneren Leere abzulenken. Eine UnfĂ€higkeit, irgendwas anderes zu erzĂ€hlen, irgendwas Komplexeres. Guck mal, der Ella, der hat es auch ganz gut gesagt. Der hat gesagt, bei weiblicher und queerer Science-Fiction, da geht es mehr um Persönlichkeiten, da geht es mehr um Alienkulturen, Geschlechter, da geht es um Denkexperimente, um innere Konflikte und um die Begegnung und Kooperation unterschiedlicher Wesen und Geschlechter. Und bei mĂ€nnlich geprĂ€gter Science-Fiction, da stehen kriegerische Konflikte. Die Darstellung von Technik im Vordergrund und jetzt eben zu ergĂ€nzen auch die komplette Insignierung von Psychogeografien. Wenn wir jetzt eine mĂ€nnliche Psychogeografie haben, die visuell so umgesetzt wird, dass wir einen Winterplanet haben, wir haben keine Ahnung, WĂŒstenstĂŒrme in Dunen und irgendwelche riesen WĂŒstenwĂŒrmer, die alles auffressen und wir haben dann Explosionen und Zerstörung und wir haben Inception-mĂ€ĂŸige ZeitsprĂŒnge und hin und her, also so eine Orientierungslosigkeit vielleicht. Könnten wir dann nicht vielleicht sogar sagen, ist es ein Schrei nach Liebe? Ist es ein Schrei nach Hilfe? Also ich sehe darin auch, also du sagst ja auch oft zu mĂ€nnlicher FragilitĂ€t, ich sehe darin auch sowas ganz Tragisches eigentlich. Also stell dir mal vor, du hast halt einen Mann, der schreibt eine Geschichte, wo die ganze Zeit alles karg ist, verkĂŒmmert, zerstört. Da wĂŒrde ich doch sagen, geht's dir gut und was ist los mit dir? Sollen wir mal reden oder so? Warum schreibst du denn sowas? Könnte das ein Symptom sein? Es ist absolut ein Symptom. Guck mal, die Geschichten, die aus diversen Writer-Teams, weiter Innenteams hervorgebracht werden, die sind so viel geistreicher und produktiver, eben weil sie alle Geschlechter mitdenken, weil sie alle Geschlechter mit im Raum haben. Also es ist also nicht nur ein enorm lauter Schrei, es ist ein Fluch, aus dem die MĂ€nner da nicht rauskommen. Fluch der Fantasielosigkeit. Aber ich stelle mir auch immer die Frage, warum hattest du jetzt das unbedingte BedĂŒrfnis, genau so eine Geschichte erzĂ€hlen zu mĂŒssen, die eigentlich nichts Neues unseren aktuellen Diskursen hinzufĂŒgt, sondern ganz im Gegenteil, wieder nur alte traditionelle MĂ€nnlichkeiten irgendwie am Laufen hĂ€lt, alte Welten irgendwie neu hervorbringt. Also kann man auch beobachten, dass hier eine Stagnation einsetzt gerade, dass die immer gleichen Stoffe wieder rausgeholt. Ja, oder kann man auch das als Abwehrmechanismus lesen, dass man sagt, also ich habe hier einen Menschen, der eine Geschichte erzĂ€hlt, in dem es um die Abwesenheit von sozialen Beziehungen geht, von Orientierungslosigkeit, von der absoluten universellen Krise des Lebens oder so. Und was passiert dann, als Reaktion ist Zerstörung und Feuer und Asche, dass man sagt, ich möchte mich nicht damit auseinandersetzen, ich möchte mich nicht flexibel machen, ich möchte mir keine anderen Szenarien ĂŒberlegen, sondern haltet einfach alle eure Schnauze, ich zerstöre jetzt hier diesen Planeten, das ist wie so eine Art... Die Resistenz ist, sich auch mit seinen eigenen Sorgen, Ängsten oder WidersprĂŒchen irgendwie beschĂ€ftigen zu wollen. Weißt du, was ich meine? Ich wĂŒrde sagen, es ist eine absolute UnfĂ€higkeit, sowas erzĂ€hlen zu können, selbst wenn sie wollten. Sie könnten es nicht, weil mĂ€nnlich dominierte Regie, Drehbuchkulturen, Industrien, HBO, Amazon, Disney, you name it, sind nicht in der Lage, komplexe emotionale ErzĂ€hlungen hervorzubringen, Fantasien hervorzubringen, die uns weiterbringen. Die sind nur in der Lage, das immer gleich wieder zu reproduzieren. Genau, das war auch nochmal ein Punkt. Oftmals ist es ja so, dass Sci-Fi-Geschichten eben eigentlich nichts ĂŒber die Zukunft erzĂ€hlen, sondern eigentlich ĂŒber die Gegenwart. Das ist ja oft mit Dystopien verknĂŒpft, dass man eigentlich gegenwĂ€rtige Entwicklungen nimmt und die dann gedanklich so weiterspielt, dass man so eine Art Horrorszenario dann bis zum Weltuntergang weiterfĂŒhrt. Und ich habe aber ein bisschen das Problem, dass diese Gedankenspiele eben eigentlich gar nicht so kreativ sind. Also wenn wir uns jetzt Blade Runner angucken, dann haben wir eigentlich schon fast eine Abbildung der RealitĂ€t. Also jetzt vielleicht nicht von Potsdam, wenn ich jetzt hier so aus dem Fenster gucke, aber doch vielleicht von dem ein oder anderen Viertel in L.A. Oder in New York. Kann man sich gut vorstellen, dass Menschen einsam sind, dass wir eine krasse Armreichschere haben, dass wir eine krasse Ausbeutung haben, Dass wir den Planeten verschmutzen. Überall werden wir zugedonnert mit Werbung. Der Himmel wird mit Smog verdeckt. Das sind ja alles so Sachen, wo ich sagen wĂŒrde, check, check, check, check, check. DafĂŒr brauche ich eigentlich keine Sci-Fi-Dystopie. Und auch hier in Foundation sind sie ja nicht mal in der Lage, sich ĂŒber andere Herrschaftsformen oder andere Reproduktionsmethoden oder so Gedanken zu machen. Und ich denke mir dann, okay, ich gucke jetzt der Katastrophe zu, aber ich bekomme ja davon jetzt nicht einen Impuls, wie könnte es anders sein oder hier wird mal was Interessantes durchgespielt. Also angenommen, Klimaaktivistinnen ĂŒbernehmen jetzt die Weltherrschaft, wie wĂŒrde denn jetzt das Leben aussehen, wenn wir von einem auf den anderen Tag kein Fleisch mehr essen dĂŒrfen, wenn es rationiert werden wĂŒrde? Also das kann man doch mal erzĂ€hlen, aber das wird ja nicht erzĂ€hlt, es wird ja immer nur das erzĂ€hlt, was wir jetzt gerade aktuell auch sehen, nur auf so eine galaktische BĂŒhne oder sowas. Es wird eigentlich nichts verhandelt. Es wird mit enormem Aufwand erzĂ€hlt, wie es nach wie vor MĂ€nnern gelingen kann, Konflikten, Lösungen etc. Unbedingt aus dem Weg zu gehen, keine eigene Geschichte mehr haben zu wollen. Ich meine, hallo, das gar nicht mehr wertschĂ€tzen zu können und eine Umgebung zu schaffen, die so klinisch und tot und seelenlos. Und warum ist das faszinierend fĂŒr MĂ€nner? Klar, wir haben da die krassen Schauwerte und wir sind es einfach gewohnt, das römische Reich uns anzugucken, wahrscheinlich, um mal darauf zurĂŒckzukommen. Am Ende des Tages habe ich so festgestellt, dass die Sci-Fi-ErzĂ€hlungen, die ich mir so angeguckt habe, du hast es auch gerade irgendwie erwĂ€hnt, Edge of Tomorrow. Terminator, Interstellar, Source Code, Prometheus, also dass wir hier immer so apokalyptische ErzĂ€hlungen haben. Dann habe ich dir direkt DM'd, sag mal Christoph, kann das sein, dass Apokalypse-ErzĂ€hlungen irgendwie mĂ€nnlich sind? Und dann hast du mir geschrieben, ja, Apokalypse ist immer mĂ€nnlich. Und jetzt bin ich neugierig. Wieso ist das so ein Ding? Also nochmal kurz zum VerstĂ€ndnis, in der Vergleichsserie, zu der wir dann kommen werden, da haben wir auch eine Apokalypse, aber eine postapokalyptische ErzĂ€hlung. Also die Flinter-ErzĂ€hlung, da ist der Weltuntergang schon passiert und da gibt es tatsĂ€chlich eine Foundation sozusagen. Was ist denn da los mit den MĂ€nnern? Warum ist Apokalypse so ein Ding? Die Frage, warum die sich mit Vorliebe auf Apokalypse-Inszenierungen fokussieren, ist im Grunde dieselbe Frage, warum sich ein Elon Musk fĂŒr den Mars interessiert. Oder warum MĂ€nner ins Weltall wollen und die Probleme auf der Erde nicht bereit sind zu lösen. Warum man unheimlich viel Kapital in die Hand nehmen muss, um bloß bitte neue Planeten zu entdecken, die alle gar nicht lebenswert sind, sondern lebensfeindlich. Und so weit wie möglich von der Erde wegzukommen und sich an Orte zu trĂ€umen, die es gar nicht gibt und die unerreichbar sind, anstatt die realen Probleme. Klima, Autokratien, Patriarchaten, Ă€hnliche Monokulturen und so weiter, anstatt diese Probleme anzugehen und zu lösen. Und dann geht man eher in die Apokalypse, erklĂ€rt die Gesellschaft bereits fĂŒr gescheitert, was ja super einfach ist. Das ist die einfachste aller denkbaren mĂ€nnlichen Vorstellungen. Es ist doch eh alles vorbei. Also auch sehr zynisch, sehr fatalistisch. Es macht keinen Sinn, es ist viel zu aufwendig, viel zu mĂŒhsam, ĂŒber eine positive, konstruktive Art und Weise des Zusammenlebens und Konfliktlösungen etc. Zu diskutieren. Also lasst uns doch das Ganze dafĂŒr beendet erklĂ€ren, in eine Apokalypse-Zukunft setzen und dann geht es wieder nur um den Überlebenskampf und das ist das Einzige, was wir können, kĂ€mpfen, töten, das ist unser Fluch, also lass einfach weitermachen. Also ist dieses Apokalypse-Setting im Grunde nur eine Ausrede dafĂŒr, oder ein noch tolleres Setting, weil die komplette Gesellschaft, mit der muss man sich gar nicht auseinandersetzen, weil die ist ja weg. Die ist ja durch den Virus hinweggerafft, die ist durch den Planeten-Overkill, was auch immer passiert ist. Twelve Monkeys war ja da so die große VorbilderzĂ€hlung. Es ist alles gekillt und wir können jetzt im Grunde uns dann beschĂ€ftigen, wie wir eine neue Gesellschaft in AnfĂŒhrungsstrichen uns denken und vorstellen können. Aber das ist eine Fantasielosigkeit, wie wir auch bei Foundation ja sehen, dass die neuen Fantasien die alten sind, weil man kann sich wieder nichts anderes vorstellen, als eine patriarchale Grundstruktur da ins Leben zu rufen. Also du wĂŒrdest auch sagen, dass die Apokalypsen, die wir sehen. Wie eine Art von Eskapismus gelesen werden kann. Ja, das ist eine FluchterzĂ€hlung. Es sind alles FluchterzĂ€hlungen hin in eine Welt, die nichts Besseres anbietet, sondern nur das Alte immer wieder hoch. Naja, und wir kommen ja auch dazu, dass wir ja, wenn wir diese Geschichten ernsthaft betrachten, dass die Apokalypsen ja oft mit der mĂ€nnlichen Vorherrschaft zu tun haben. Also dadurch eingeleitet oder verursacht sind. Das heißt, wenn sie die prĂ€ventieren wĂŒrden, mĂŒssten sie ja das Patriarchat aufgeben. Das heißt, das mĂŒssten sie erstmal markieren und dann mĂŒssten sie sich alternative ErzĂ€hlungen zum Patriarchat ĂŒberlegen, was ja innerhalb von patriarchalen, kulturellen GedĂ€chtnis ja gar nicht gewĂŒnscht ist. Jetzt könnte man sagen, dass die mĂ€nnlichen Showrunner von Foundation genau das ja gemacht haben, dass sie Asimov nicht einfach einen Satz ĂŒbernommen haben, sondern tatsĂ€chlich weibliche Protagonistinnen geflippt haben. Man könnte ihnen also zugutehalten, ja okay, ihr habt es probiert. Bei euch ist zumindest angekommen, dass die ReprĂ€sentation nicht wirklich ist und dass es wahrscheinlich einen Shitstorm geben wird, wenn ihr nur und ausschließlich MĂ€nner wieder ins Drehbuch setzt. Oder in der europĂ€ischen Filmförderkultur ist es mittlerweile auch in die VertrĂ€ge geschrieben, dass du nur gefördert wirst, wenn du reprĂ€sentativ 50-50 dafĂŒr sorgst, dass alle teilhaben. Sonst bekommst du in Europa einfach keine Fördergelder mehr. Sie haben sich halt leider nicht dafĂŒr entschieden, einen weiblichen Sci-Fi-Roman zu verfilmen oder so. Das wĂ€re jetzt sozusagen, wow, irgendwie der Endgegner oder so. Weißt du denn, wie Asimov ausgeht? Weißt du das, wie die... Ich habe es halt nicht gelesen. Tut mir leid, da habe ich jetzt echt keinen Bock drauf, so eine Trilogie mehr reinzufahren. Da diese Roboterfigur hier in dieser Foundation-Reihe die SchlĂŒsselfigur ist, gehe ich davon aus, dass er hier was ĂŒber, was ist menschlich, was ist KI, was ist Intelligenz. Asimov hat ja auch die Robotergesetze erfunden oder festgeschrieben. Die Robotergesetze, okay. Ja, willst du jetzt nicht hören, ne? Ich will nur sagen, allein das MĂ€nnlichkeit sich immer auf Roboter und KI. Warum mĂŒssten wir uns alle in der RealitĂ€t gerade mit KI auseinandersetzen? Wen interessiert es? Okay, lass uns mal sortieren. Also die Robotergesetze nur mal ganz kurz. Ein Roboter darf kein menschliches Wesen verletzen. Ein Roboter muss den Menschen gehorchen. Es sei denn, das erste Gesetz wĂŒrde gebrochen werden. Ein Roboter muss seine eigene Existenz beschĂŒtzen. Es sei denn, Gesetz 1 und 2 wĂŒrden gebrochen werden. Also das sind die Asimorschen Robotergesetze und der hat sich ziemlich viel eben, der hat auch so eine Roboterreihe geschrieben, auch iRobot ist von ihm, kennen wir auch in der Verfilmung mit Will Smith. Also ganz viele Robotergeschichten befassen sich ja mit der Unterscheidung zwischen Intelligenz und EinfĂŒhlungsvermögen und ich denke, es wird darauf hinauslaufen. Das wird in Foundation ja schon angedeutet, du hast es ja auch schon gesagt, Bruder Tag begibt sich auf diese Wallfahrt, dann gibt es am Ende so eine Vision und anhand dieser Vision kann man dann ableiten, wie die Seele beschaffen ist von demjenigen Pilger und Bruder Tag hat keine Vision. Und die Seherin weiß es aufgrund dieser genetischen Klon-Experimente. Dass er keine Seele mehr hat. Und das gegenĂŒbergestellt mit Demazelle, die immer immer mehr Profil gewinnt, die eben zur Mutter, zur ErzĂ€hlerin. Zur Bewahrerin, zur Bibliothekarin, zur KĂŒnstlerin, die kriegt diese ganzen Rollen zugeschrieben, die keiner dieser Menschen dort, auch nicht Harry Selden, auch nicht Gail und Selva einnehmen. Aber warum muss die Marcel als weibliche Androide, als als Gynuide inszeniert werden und nicht einfach nur als mĂ€chtige Frau? Warum mĂŒssen... MĂ€nner, die innen hohl sind, keine Seele haben und so weiter. Warum scheint es denn grĂ¶ĂŸte Sehnsucht zu sein, Maschinenleben einzuhauchen? Das ist eine ErzĂ€hlung, die ich ganz schwer nachvollziehen kann, diese Faszination fĂŒr Robotergesetze, fĂŒr technologische. Warum muss man Menschen aufwendigst nachbauen, am besten so, dass es niemandem mehr auffĂ€llt, dass sie Menschen sind? Und je besser mir das gelingt, je besser ich Emotionen programmieren kann und KI-Systeme zum Sprechen bringen kann, so krass zum Sprechen bringen kann, dass wir uns jetzt mit Chat-GPT unterhalten können, wie mit einer besten Freundin oder so weiter. Diese Faszination beim besten Willen, das fĂ€llt mir ganz schwer nachzuvollziehen. Was ist spannender an Maschinen, Menschen als an RealitĂ€t? Ich glaube, wir haben hier zwei Sachen. Das eine, was du gerade genannt hast, das ist auch eine MĂ€nnerfantasie, nĂ€mlich mĂ€nnliche Technologie. Ich kann euch dazu nochmal das sehr, sehr schwer zu lesende Buch von Donna Haraway im Film Monströse Versprechen, die Gender- und Technologie-Essays. Donna Haraway sagt dazu, dass Flinter-Personen zu wenig am technologischen Diskurs beteiligt sind. Wir kennen das Problem MINT-Berufe und Frauen und dass es so eine mĂ€nnliche DomĂ€ne ist, hat auch was damit zu tun, dass Technik, und das sehen wir in Foundation. NatĂŒrlich einen Vorsprung bringt und Macht bringen kann und mĂ€nnliche Technik ganz oft in den militĂ€rischen Bereich fließt oder aus dem militĂ€rischen Bereich sozusagen in den Mainstream so ĂŒberfĂŒhrt wird und so in pornografische Fantasien auch abdriftet. Und das sehen wir in dieser Demersel-Figur, das sehen wir generell auch hĂ€ufig bei Roboter-Fantasien, dass die hier mit einem Gender belegt werden. Also ich wĂŒrde sagen, wenn wir uns jetzt den Terminator angucken, das ist total unsinnig. Also der Terminator könnte auch aussehen wie C3PO. Weißt du, was ich meine? Einfach nur so ein schlankes Skelett, so ein bisschen unbeholfen und dann Grabsch, Hals brechen und gut ist. Der braucht doch nicht so ein mega Bodybuilding-Paket sein. Also wozu hat denn jetzt ein Roboter noch so einen krassen aufgeblasenen Körper und Demasell wieder rum? Das regt mich so auf. Diese angepropften BrĂŒste in diesen Korsettpanzer. Also natĂŒrlich hat sie lange Haare, ist weiß und ist normschön. Das kann man ja auch erstmal alles in Frage stellen. Du sag mal, bevor wir auf den Marcel kommen, macht es hier Sinn, einen Cut zu machen, weil wir schon so lange reden. Und dann, ich glaube, wir haben beide so viel zu ihr zu sagen, dass sie ganz zentral stehen sollte in vielleicht einer zweiten Folge. Wollen wir dann Schliffinger machen? Wie gemein. Dann vertagen wir das. Dann erwartet euch Demersel und die weibliche Androiden-Fantasie. Außerdem, was bekommen wir nicht zu sehen in Foundation? Und wie hat das dann unsere GegenerzĂ€hlung gelöst? Und ich löse dann natĂŒrlich auch das RĂ€tsel auf, welche tolle Serie wir unbedingt erwĂ€hnen mĂŒssen. Wir haben es wirklich geschafft bis jetzt, nicht den Namen der Serie. Wir haben es geschafft. Okay, ihr Lieben, dann hoffe ich, dass ihr dranbleibt, dass ihr dann auch den zweiten Teil dann hört. Und ansonsten wisst ihr Bescheid. Liked, shared sehr gerne. Wir freuen uns wirklich super doll, Toll, wenn ihr uns Sternchen dalasst, wenn ihr uns Feedback gebt und wenn ihr uns auch helft, dass unser Podcast auch neue HörerInnen findet natĂŒrlich. Hey Susi, vielen Dank. Das war viel und das war hoch spannend, mit dir zu quatschen. Wir sehen uns dann gleich spĂ€ter bei Teil 2. Music.

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